Frühling. Für manche von uns erwachen die Lebensgeister nach all den grauen Tagen erst jetzt wieder. Beim Lauschen des Bienensummens, dem Betrachten einer Blüte und dem Einatmen der frischen Frühlingsluft kurz nach Sonnenaufgang beginnt etwas in uns sich zu räkeln. Es wird gesagt, dass der Frühling die Zeit des sich-verliebens sei. Manche Menschen verlieben sich aber immer wieder mal.
Oft ist das mit Scham besetzt, manchmal sogar mit Versagen. Wir wollen etwas im aussen haben und leiden, wenn wir es nicht bekommen. Können wir lernen unser verliebt-sein zu feiern? Mit all unseren Zellen? Das sind deine ganz eigenen Gefühle. Kannst du das geniessen, was sich davon schön anfühlt?
Sehnsucht nach Einheit und Verschmelzung
Worum geht es eigentlich wirklich wenn wir uns verlieben? Dass wir auf einen anderen Menschen alle unsere Sehnsüchte projizieren und uns die vollkommene Erfüllung erhoffen ist vielen Menschen garnicht so bewusst. Wir alle tragen so sehr die Sehnsucht nach Einheit und Verschmelzung in uns, den Wunsch nach absoluter Sicherheit und Geborgenheit, dass unser System alles Rationale verdrängt und sich nur noch in eine Richtung gezogen fühlt. Hin zu dem Objekt des Begehrens. das kann ein anderer Mensch sein, doch suchen wir auch im Konsum von Gütern unsere Erfüllung.
Können wir inne halten und zuhören? Worum geht es eigentlich wirklich?
Eine berühmte Geschichte aus dem Ramayana, einem Epos der hinduistischen Tradition, veranschaulicht die Macht des aufmerksamen Zuhörens. Die Geschichte erzählt von Rama, der mit einigen Gefährten durch den Wald geht. Als Rama das leise Flüstern einer Stimme hört, fragt er seine Gefährten, ob sie es auch hören können. Sie antworten: „Nein.“ Rama beginnt, auf das Flüstern zuzugehen. Als er näher kommt, erkennt er, dass es sein Name ist, der da gesprochen wird: „Rama… Rama.“ Als die Stimme lauter wird, sagen seine Freunde immer noch, dass sie sie nicht hören können. Schließlich kommt Rama zu einem großen Felsbrocken, aus dem das Geräusch kommt. Er legt seine beiden Hände sanft auf den Felsen. In diesem Moment bricht der Felsen auf und im Inneren befindet sich eine Person, die durch einen Zauberspruch im Felsen gefangen war. Indem er dem Flüstern zuhörte, konnte er herausfinden, was eingeschlossen war, und es dann befreien.
Wie oft überhören wir, was wirklich in uns vorgeht? Wir lassen uns zu oft von unseren Wünschen, unseren Abneigungen, unserer Schläfrigkeit mitreißen. Wir lassen uns von unserer Angst mitreißen.
Wir hören das leise Flüstern nicht.
Wahres Zuhören ist nicht einfach. Oft sind wir emotional nicht verfügbar und leben etwas ausserhalb von unserem Körper. Wir lassen uns in unsere Aufgaben hineinziehen. Lehnen uns immer ein wenig nach vorne ins nächste hinein. „Ich muss nur noch das erledigen und dann habe ich Zeit für die Meditation, für mich selbst….“. Das ist der Affenverstand. „Ich werde mich bald ausruhen, ich werde nur noch dies und das fertig machen…“ Wir hören das leise Flüstern nicht. Wir sind in all den äußeren Dingen gefangen.
Um wirklich zu verstehen, was unter der Oberfläche vor sich geht, müssen wir unseren Mund schließen und unseren Geist öffnen. Unsere inneren Ohren öffnen. Wenn wir uns die Zeit nehmen, unserem Schmerz und unserem Verlangen zuzuhören, ohne zu urteilen, können wir entdecken, was in uns verborgen ist. Wie bei dem riesigen Felsbrocken, den Rama aufbrach, indem er seine Hände sanft (!) auf den Felsen legte.
Innehalten und dein Herz fragen: Was brauchst du? Was geht hier wirklich vor?
Worum geht es wenn wir ver-liebt sind. Ich liebe diesen deutschen Ausdruck, der schon darauf aufmerksam macht, dass etwas ein bisschen ver-….ist. Nicht so ganz echt. Etwas fehl geleitet. Es deutet schon an, dass es nicht um Liebe geht, sondern dass unsere Gefühle uns in die Irre führen. Viele Leute denken, dass Verliebtheit Liebe ist. Aber das ist es nicht. Es zeigt uns unsere tiefsten Sehnsüchte. Halte hier inne. Fragen dich, was du wirklich willst.
Wenn wir nicht mit unserem ganzen Körper zuhören, könnte unser „ver-liebt“ sein uns in Schwierigkeiten bringen. Gerade dann, wenn wir in einer langjährigen festen Beziehung sind und Kinder haben. Anstatt auf den Zug aufzuspringen können wir inne halten. In den Wald gehen und mit diesem Gefühl einen Spaziergang machen. Sich seiner Klebrigkeit bewusst werden, des sich wiederholenden Denkens und der darunter liegenden Gefühle. Uns in die Frage hinein treten lassen: Was ist es, wonach ich mich wirklich sehne? Und was brauche ich?
Durch Stille, tiefes Zuhören, unsere Meditationspraxis, die Praxis des Mitgefühls und der Freundlichkeit, das tiefe Verständnis, dass wir nicht allein sind, dass wir nicht getrennt sind, können wir immer wieder in die universelle Quelle eintauchen, die uns nährt.
Wie wäre es das zu tun, was unsere tiefste Sehnsucht wirklich unterstützt? Vielleicht Zeit in der Natur verbringen. Mit jemandem kuscheln. Tanzen. Kreativ sein, etwas malen oder gestalten. Ganz einfach. Einen Kuchen backen.
Höre ich auf meinen Körper? Bekommt er die richtige Menge und Art von Bewegung? Wie nähre ich mein Körper-Geist-Herz?
Welcher magische Zauber hat uns im Felsen eingeschlossen? Was muss losgelassen werden?
Wir können nur dann wirklich zuhören, wenn wir uns wieder und wieder mit unserem Körper verbinden. Durch das Hineinspüren. Auf die verschiedenen Körperräume hören.
Eine geführte Meditation (20 Minuten) dazu findest du auf meinem YouTube-Kanal HIER
Schon das Ankommen ein Erlebnis strahlen In Gesichtern überall! Die Athmosphere im Tempel ist wunderschön durch das erste Restreat bei Nirmala im Tempel konnte Ich Ängste und Vorurteile abbauen und es war eine psychische und körperliche Wohltat im gehen liegen oder sitzen zu meditieren zu schweigen und der Lehre der Natur und von Nirmala zu lauschen und von ihrer selbstlosen Güte zu lernen